DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Pringsheim, Johannes (26.9.1912 Halle - 1943) Sohn von Lily Pringsheim und des Botanik-Professors Ernst Pringsheim, wurde politisch vom Freundeskreis seiner Mutter geprägt, zu dem u.a. Theodor Haubach, Wilhem Leuschner und Carlo Mierendorff gehörten. Er legte 1930 am Ludwig-Georgs-Gymnasium sein Abitur ab und verdiente die Mittel für sein Jurastudium als Stenograf im Hessischen Landtag. Wie seine Eltern war auch Johannes ein engagiertes Mitglied der SPD. Sein Bruder Karl wurde 1932 Vorsitzender der Darmstädter SPD und Vorstandsmitglied im Reichsbanner.

Nach der Flucht nach Prag, wo er promovierte und im Außenministerium arbeitete, schloss er sich der Exilopposition und – nach dem deutschen Einmarsch 1939 – dem aktiven Widerstand an. Bei dem Versuch, 1943 nach London zu gelangen, wozu ihn die tschechische Exilregierung aufgefordert hatte, wurde Johannes Pringsheim in Frankreich von der Gestapo verhaftet. Er kam in der Nähe von Straßburg bei einem Sprung aus dem Deportationszug, der ihn in das KZ Buchenwald bringen sollte, ums Leben.


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